Die saga der Brustkliniken
Seit 2007 besteht in Belgien ein Königlicher Erlass, der die Kriterien definiert, nach denen ein Zentrum sich "Brustklinik“ nennen darf. Es bestehen sowohl quantitative als auch qualitative Auflagen.
Ein Koordinationszentrum muss jährlich mindestens 125 neue Frauen mit Brustkrebs behandeln, ein Satellitenzentrum 60. Jeder Chirurge muss jährlich mindestens 50 neue Fälle operieren. Mindestens 2 Chirurgen oder Gynäkologen arbeiten dort zu 80% und mehrere medizinische und paramedizinische Spezialisten sind dort beschäftigt. Zusätzlich zu ihrer Spezialisierung müssen diese Personen über vertiefte Kenntnisse bezüglich Brustkrebses verfügen.
Leider schützt dieser Königliche Erlass nur das Zentrum, das die Bezeichnung "Brustklinik" tragen darf, nicht aber die an Brustkrebs erkrankten Frauen. Die Behandlung von Brustkrebs darf weiterhin in jeder beliebigen Klinik, durch jeden beliebigen Chirurgen oder Gynäkologen durchgeführt werden, selbst wenn dieser Arzt jährlich nur 5 Frauen behandelt !
Jede Person, die an Oesophagus- oder Pankreaskrebs erkrankt ist, muss seit kurzem verpflichtend in einer Klinik, die auf diese Pathologien spezialisiert ist, behandelt werden. Es ist bedauerlich, dass dies nicht auch für Personen mit Brustkrebs der Fall ist.
Europa Donna Belgium wendet sich an die Behörden und fragt diese mit Nachdruck, dass Personen mit Brustkrebs verpflichtend in einer belgischen anerkannten Brustklinik behandelt werden. Ihre Überlebenschance ist
bedeutend höher, ihre Behandlung angepasster und sie haben eine bessere Lebensqualität !
Worauf wartet die Regierung um zu handeln ?
Europa Donna braucht Ihre Hilfe um diese Anfrage zu unterstützen.
Dr Birgit Carly
Vize-Präsidentinnen von Europa Donna Belgium
Ausgabe der Newsletter von Europa Donna Belgium n° 22, 2020
Wo befinden sich die Brustkliniken ?Die Liste der Koordinationszentren und der Satellitenzentren sowie der Kliniken mit europäischer Zertifizierung können Sie auf der Seite "Wo befinden sich die Brustkliniken ? " nachsehen. |