News 2015 - Qualitätsindikatoren

Brustkrebs : Wie kann die Qualität der Behandlung gesichert werden?

Qualitätsindikatoren für onkologische Betreuung bei Brustkrebs

In 2010 veröffentlichte das Föderale Expertisenzentrum für Gesundheitspflege seinen Bericht bezüglich der Qualitätskriterien für die Früherkennung und Behandlung von Brustkrebs (in Zusammenarbeit mit dem onkologischen Kolleg werden diese Richtlinien regelmäßig den letzten wissenschaftlichen Erkenntnissen angepasst).

Zwei Projekte entwickeln sich :


1. In 2013 startete in Flandern das Projekt „Borstkanker Kwaliteitsindikatoren in Vlaanderen" ; dies war eine Initiative der flämischen Regierung im Rahmen des Projektes VIP2 für Professionnelle und Patienten. Eine Anzahl flämischer Krankenhäuser verpflichtete sich, auf freiwilliger Basis Informationen bezüglich der Betreuungsqualität in ihrem Haus auszutauschen. Dieses Projekt vereinigt die Vlaamse Vereniging van de Hoofdartsen (Vereinigung der Krankenhaus-Chefärzte), ICURO (Vereinigung der flämischen Krankenhäuser mit öffentlichen Partnern), Zorgnet Vlaanderen und die flämische Regierung und passt genau in den Rahmen der Suche nach Qualitätsverbesserung. Die Qualitätsindikatoren werden krankenhausintern mit allen Behandelnden besprochen; dies trägt zu einer stetigenen Verbesserung der Qualität bei.


Das Projekt sichert Diskretion zu, die Resultate werden ausschließlich dem betroffenen Krankenhaus mitgeteilt; es erhält eine Indikation zu der Qualität der dortigen Betreuung im Verhältnis zu Referenzwerten. 2014 entscheiden sich 15 Krankenhäuser für die Veröffentlichung ihrer Resultate durch Sanconet.

Weitere Informationen unter : http://sanconet.be/dossiers/borstkanker-ziekenhuizen-vergelijken-op-basis-van-kwaliteitsind


2. Ein Parallelprojekt wurde 2014 in der Wallonie ins Leben gerufen, dank der Zusammenarbeit zwischen der Stiftung gegen Krebs und dem belgischen Krebsregister. Das Projekt wurde den Krankenhausdirektoren von Brüssel und der Wallonie, den Mitarbeitern der Brustkliniken und zahlreichen Experten anlässlich einer Informationsversammlung am 22. Mai vorgestellt.


Die Stiftung gegen Krebs geht von dem Prinzip aus, dass onkologische Behandlung in Exzellenz- und Referenzzentren durchgeführt werden muss. Ihr Wunsch ist es, eine Liste der Zentren aufzustellen, die den festgelegten Kriterien entsprechen und die man auch den Patienten empfehlen könnte, die danach fragen.


Der Auftrag des Krebsregisters betrifft nicht nur die Registrierung und statistische Auswertung der Krebsdaten, sondern auch die Aufstellung von Empfehlungen zur Qualitätsverbesserung der Behandlung.


Für dieses Projekt werden 13 Indikatoren für qualitative Behandlung festgehalten, die als « Messdaten eines Gesundheitszustandes, einer Praxis oder dem Eintreffen eines Ereignisses » definiert werden, « welche es ermöglichen, auf validierte und zuverlässige Weise die Behandlunsqualität einzuschätzen ». Letztere wird in einem multidimensionalen Konzept definiert.


Für jeden Indikator wird ein Ziel, ein Referenzwert, festgehalten, z.B. « % Frauen mit systemischer Therapie, bei denen der ER/PR und /oder HER2 (Rezeptoren) Status bestimmt wurde ». Der Referenzwert liegt hier bei 100% ; Ziel ist somit, dass bei allen Frauen die Rezeptoren vor Beginn einer systemischen Therapie bestimmt sind.


Europa Donna Belgium merkt an, dass alle Indikatoren den Tumor sowie diagnostische und therapeutische Handlungen betreffen. Dies entspricht keineswegs dem globalen Aspekt der Gesundheit sowie dem der individualisiertenBetreuung, welche auf die Patientin in ihrer Gesamtperson gerichtet sind.


Die Akteure der multidiziplinären Zusammenarbeit sind aus dem medizinischen Bereich, es ist jedoch keine Rede von einer psychologischen Begleitung. Krebs nicht nur eine körperliche Erkrankung, sondern führt bei vielen zu Hilflosigkeit und Ängsten.


In der Gesundheitsdefinition der WHO (Weltgesundheitsorganisation), von welcher man für dieses Projekt ausgeht, ist festgehalten « jedem Patienten Behandlungen zukommen zu lassen... zu seiner größtmöglichen Zufriedenheit, bezüglich Prozeduren, Resultaten und menschlichen Kontakten innerhalb des Betreuungssystems ». Die Betreuungsqualität erscheint als multidimensionales Konzept, welches den » Patienten assoziiert ».

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